Samstag, 30. November 2019

Nicht wichtig genug


'Cause I've been high and I've been low
I've spent a thousand nights alone, tryna hold on tight
And feelings come but they won't go
Please won't someone take me home before I lose my mind



Heute ist ein Tag, der mich von den Füßen geholt hat... Er begann wie jeder Samstag ohne Kind. Wohlig-warm und friedlich-leise - aber ich fang wohl besser am Anfang vom WE an, damit Ihr meinen Gedankengang verstehen könnt. Also Freitagnachmittag:
Mein Roothaariger 💕 ist Freitag zeremoniell in seinen neuen Job erhoben worden und das wollten wir ein wenig feiern. Ich bin (momentan!) zwar noch nicht DER Verdiener, aber ich wollte ihn zur Feier des Tages gern einladen. Wir waren wirklich leckeres Sushi essen und danach noch fix ne Runde auf dem Weihnachtsmarkt. Früchte in Schokolade und ein paar Mutzen besorgen. Wir waren beide chic angezogen und seit einer gefühlten Ewigkeit mal wieder nur für uns und wirklich was unternehmen. Ich hab ihn nicht nur zum Gassi oder Schwimmen mitgeschleppt, damit ich überhaupt irgendwie Zeit mit ihm verbringen kann, nein, wir waren gemeinsam aus. Das war schön und das hat mir gefehlt, vor allem weil ich einfach mal immer die unwichtigere Person bin, wenn das Kind bei uns ist. Ja, mir ist schon klar dass Eltern Ihre Kinder immer mehr lieben als Ihren Partner... Ich versteh es bei diesem Kind nur nicht. Aber davon mal ab, das gehört in den angekündigten Post über Erziehung und Versagen dabei... Ich hätte nie gedacht, dass es mal so kommt. Dass ich mich nochmal so zweite Wahl fühle und vor allem nicht... dass es wirklich so scheiße ist.

Ich bin in der letzten Zeit, vor allem in der letzten Woche, so hin- und hergerissen wie lange nicht mehr. Ich schreib diese Zeilen jetzt nicht mehr für Euch da draußen, weil ich glaube dass es vielleicht irgendjemanden gibt, der in derselben Misere steckt und vielleicht von meinen Erfahrungen profitieren kann, sondern ganz speziell für Dich 💕 weil Du so die Chance darauf hast zu wissen was mich so qäult ohne dass ich es Dir ins Gesicht sagen muss... Und weil ich damit irgendwohin muss, aber das Gefühl hab, dass Du der letzte bist mit dem ich darüber sprechen kann... Und da kommen wir schon zum ersten Punkt. Ich leide... Ganz offensichtlich. Und Du siehst das, wenn auch lange lange nicht in dem Ausmaß, weil ich ein verdammt guter Schauspieler bin - es mir nur manchmal egal ist ob Du mich sehen kannst oder nicht - aber Du tust nichts. Nicht, dass es Deine Aufgabe wäre mich glücklich zu machen (das kann ich selbst!) aber mich nicht einfach weiter leiden zu lassen, das fänd ich schon angebracht. Aber es scheint Dir nicht wichtig genug. Es geht hier nicht darum meinen Willen zu kriegen, ich bin keine 2 mehr! Es geht hier um mich und meine Gefühle, die übrigens tiefe Zweifel schüren (an allem was uns betrifft) aber auch das scheint Dir nicht wichtig genug zu sein.
Als wir Freitag losgefahren sind und Du an der Tankstelle zahlen gegangen bist, hab ich Dir aus dem Auto hinterher gesehen und mir gedacht: "Mein Gott, wie sehr ich Dich liebe. Wahnsinn!" Der Abend war schön und ging auch schön Zuende, sodass ich mich sehr auf unser zweisames Wochenende freute, wie wir es schon lange nicht mehr hatten. Tja, und dann kam mal wieder alles anders. Du "musstest" spontan das Kind nehmen, an UNSEREM Wochende, an meinem... Wie so oft. Wie oft das jetzt schon vorkam. Ich hab nach dem 5. Mal aufgehört mitzuzählen, weil Du mir sowieso nicht glaubst, dass Deine Ex mir absichtlich in die Parade fährt. Es ist schon seltsam, dass sowas immer nur sehr kurzfristig passiert und dann auch immer nur so temporär, dass mein WE mit Dir zwar versaut ist aber alles andere dann wieder wie normal weiter laufen kann. Beispiel: Wir fahren endlich mal wieder gemeinsam zu mir in die Heimat (nach 3 MONATEN! Obwoh alle 4 Wochen der Deal war!) und anstatt 4 Tage mit Dir und meinem Zuhause hatte ich Dich keine 24h, weil Du das Kind nehmen musstest. Weil SIE krank war! Nicht das Kind... Es war IHRE Zeit, IHRE Verantwortung, IHRE Aufgabe jemanden zu finden der ihr helfen kann. Ist ja nicht so, dass sie keine eigene Familie hätte, nein, stattdessen springst Du (für SIE! nicht für's Kind!) ins Auto und fährst 200km um einzuspringen. Das war MEIN langes WE mit Dir, mein kleiner wohlverdienter Urlaub, den ich wirklich brauchte. Nicht weil ich zu viel von der Arbeit hatte, sondern zu wenig von Dir... Aber das war Dir nicht wichtig genug. ICH war Dir nicht wichtig genug. Sie wollte mir meine Zeit mit Dir einfach nehmen und Du hast es zugelassen. Du hast Dich ganz bewusst für sie entschieden, nicht für mich. Aber ihre Seite war die falsche Seite, mein Freund. Und ja, das ist eine Sache die mir wichtig war und für die ich nie eine Entschuldigung gehört hab. Ich weiß ich hab neulich erklärt, dass man sich mit Warten auf eine Bitte um Verzeihung zum Opfer macht, aber ich warte ja nicht mehr drauf... Dennoch: Ich bin kein Hund. Auch wenn das schon Monate her ist, hab ich das nicht vergessen und könnte eine nette Geste ("Du, das tut mir Leid") auch in der aktuellen Situation zurodnen... Zumal es ihr am Folgetag schon wieder so gut ging, dass sie Dir das Kind wieder "weggenommen" hat. Als hätte UNS das für unsere Zeit miteinander noch irgendwas gebracht. Wir beide waren voneinander getrennt und nicht mal von Deinem Kind hattest Du noch was. Erfolg auf ganzer Linie. NICHT!
Sei's drum! Diesen Samstag ging das schon wieder los. Du nimmst das Kind, weil die Mutter mal wieder durchhängt. Angesteckt. Na hauptsache man geht morgens noch zum Yoga und lässt das Kind beim neuen Stecher (obwohl das auch schon krank ist) und dann geht es einem plötzlich so schlecht, dass Papa das Kind abholen muss. Ganz prima. Bin gespannt ob es ihr morgen Dank Wunderheilung wieder so gut geht, dass das dann alles schon nicht mehr wahr ist... Ich werd dazu nichts mehr sagen, ich finde das alles sehr fragwürdig. Aber Du siehst das nicht. Und ich denke das liegt daran, dass Dir meine Meinung zu alledem einfach nicht wichtig genug ist.
Und das ist der nächste Punkt: Ich selbst hab ja keine Kinder, ich hab "nur" einen Hund. Und auch wenn Du von Anfang an genauso geredet hast wie ich (das sei im Grunde das selbe - Füttern, erziehen, Kacke wegmachen) hab ich natürlich gar keine Ahnung von Erziehung. Ich sehe was Ihr treibt und ich würde so vieles SO anders machen. Und ja, das sagt sich immer leicht, immerhin hast Du das auch... Aber jetzt wo die kleinen braunen, verheulten Augen ich anstarren und Kuchen eine Stunde vor dem Mittag wollen, knickst Du ein und gibst ihm was.Ist ja schließlich auch was zu essen und besser als gar nichts. Tja... gar nichts ist dann genau das was er zum Mittag essen wird. Ich würde das anders machen, aber was ich denke ist Dir mal wieder nicht wichtig genug.
Dieses Kinder-Thema war bei mir noch nie so präsent und ich weiß im Grunde auch, dass ich Kinder schon immer doof fand, aber anfangs hätte ich mir mit Dir ein eigenes vorstellen können. Doch jetzt, nach einem Jahr will ich um keinen Preis eines haben. Nicht generell, sondern keines mit Dir - So leid's mir tut. Du bist so gut geraten und müsstest genau wissen wie es geht, aber Du verhälst Dich einfach total gegnsätzlich zu den vielen Dingen, die sich einfach mal so gehören. Konsequenz kann man lernen - wenn man denn will. Aber Du willst lieber der spaßige Kumpel-Daddy sein und nicht der, dessen Kind gut erzogen ist. Es ist ja schön, wenn man auf die Meinung der Außenwelt scheißen kann, aber wenn das Benehmen des eigenen Kindes der Umgebung zu Lasten fällt, dann sollte es einen schon interessieren. Aber anscheinend ist Dir die Meinung von irgendwem hier auch einfach nicht wichtig genug. Auch dann nicht, wenn ICH dadurch von "vielleicht lieber keine Kinder" hin zu "Um Gottes Willen bloß nicht!" gewechselt bin. Am Anfang war ich diejenige die Dich gefragt hat ob Du es Dir vorstellen kannst noch eines zu bekommen... Jetzt bin ich die, die es wegmachen lassen würde, ohne Dich auch nur zu fragen. Wieso? Weil ich in meinen Augen das Negativbeispiel 50% der Woche mit am Tisch sitzen habe. Das klingt hart, ja, aber ich bin nunmal ein Mensch der sich verdammt genau an Regeln hält. Und Du nicht. Ganz einfach... ich lass das mal so im Raum stehen bis ich mich über die "Erziehung" der Eltern heutzutage genrell auskotze, weil Du und Deine hoffentlich endlich bald Ex-Frau leider auch genau in diese Kategorie fallt.

Meine geschürten Zweifel, die nach "Wie sehr ich Dich doch liebe" aufgetaucht sind, rühren immer von solchen Momenten her, in denen etwas Unvorhergesehenes passiert. Momenten, in denen Du etwas tust, was in Deinen Augen okay ist, in meinen aber meinen Stellenwert für Dich völlig untergräbt. Momente, in denen mir immer wieder klar wird, dass ich nicht Deine Nummer eins bin. Und dass ich das auch nie sein kann. Es ist auch nicht Dein Kind, es ist Deine hoffentlich bald Ex-Frau. Wenn man ein Kind hat, ist man immer eine Familie, ob man will oder nicht. Man hat immer eine Beziehung zueinander. Und selbst wenn wir mal heiraten (und ganz ehrlich: Mein Ziel ist schon lange nicht mehr Dein Nachnahme) werde ich immer nur die "zweite Wahl" sein. Ich glaube damit kann ich nicht leben. Es ist nicht so, dass das an meinem Selbstwertgefühl kratzen würde, ich weiß, dass ich der ultimative Hauptgewinn für den Mann bin, zu dem ich mal "ja" sagen werden. Weil ich auf mich achte und auf ihn achten werde, weil ich mich an Regeln halte und mich niemals ethisch oder moralisch verwerflich verhalten würde - denn ich weiß wie das ist und was es mit einem macht. Ich verhalte mich immer vorbildlich in einer Beziehung und kenne meinen (Selbst)wert ganz genau. Ich hatte eine gute Kinderstube, eine heile Familie und somit ein starkes Fundament auf dem ich wachsen konnte. "Nicht genug sein" war nie mein persönliches Thema. Das ist der Grund wieso ich das Fehverhalten meiner Männer nie auf mich bezogen und stattdessen alles tapfer ertragen und gekämpft habe. Aber langsam frage ich mich: Wo zum Teufel ist da die Grenze?
Ich hab schon einmal 2 Jahre meines Lebens verschwendet, an der Front quasi und hab gekämpft. Um mein Leben, meine Zukunft, mein Glück von dem ich fest überzeugt war es zu haben und halten zu können. Geirrt hab ich mich. Ich will das nicht nochmal machen. Nicht nochmal kämpfen für eine Sache, die ich nicht gewinnen kann - oder vielleicht nie hätte gewinnen können?
Ich hab Angst dass es eines Tages so weit ist und ich gehen werde... ich hab Angst zu gehen, weil ich Dir einfach nicht wichtig genug bin und Du immer und immer wieder Entscheidungen triffst, die mir das ganz deutlich zeigen - auch wenn Du das vielleicht anders siehst. Du sagst zwar Du liebst mich aber dennoch sind Dir 100 andere Dinge wichtiger als ich. Wie soll ich damit einverstanden sein? Könntest Du das? Würdest Du das wollen?

Tja... All diese Gedanken kommen in mir immer nur dann hoch, wenn Deine Ex Dich mir mittels "Kannst Du mal aufpassen?" wegnimmt. Du kannst nicht "Nein" zu ihr sagen... Zu mir schon. Was soll ich daraus schließen? Wenn Du Dich entscheiden musst, wird es immer sie sein, weil Du mit jedem ihrer Wünsche das Wohl Deines Kindes verknüpfst und nicht Deine Zukunft mit mir... die übrigens an keinem Tau hängt. Für eine gemeinsame Zukunft muss man immer arbeiten - und zwar gemeinsam - aber ich hab schon jetzt das Gefühl, dass nur ich das tue, wei Du den Umstand in dem wir uns befinden gar nicht wahrnimmst.
Und auch wenn all diese Zweifel immer nur dann in mir aufkommen, wenn der Kniprs zu uns abgeschoben wird (aus welchen kuriosen Gründen auch immer), sind die trotzdem da. Und eines Tages werden sie überhand nehmen, wenn Du nicht gewillt bist, Dich wenigstens ab und an dafür zu entscheiden, dass ich Dir wichtig genug bin, und Ihr was abzuschlagen.
ICH bin die Frau an Deine Seite. Die, die (eigentlich) mit Dir alt weden will und die, die sich niemals durch andere Betten vögeln wird weil sie Angst hat was zu verpassen. Die, die Dich niemal einfach wegwefen würde, weil Du mein größtes Geschenk UND mein größter Schatz bist. Vergiss das nicht...

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