Dienstag, 17. März 2015

Vertrauen vs. Vergangenheit

"Vertrauen ist etwas so Schönes, dass selbst der ärgste Betrüger sich eines gewissen Respekts nicht erwährend kann vor dem, der es ihm schenkt."
[Mari Freifrau von Ebner-Eschenbach]



Vor einer Weile schon wollte ich über VERTRAUEN sprechen, denn Vertrauen ist einer der drei Top-Werte, die für mich eine gesunde, funktionierende Beziehung ausmachen. Die anderen beiden Werte, die für mich unerlässlich sind, sind Aufrichtigkeit und natürlich... Liebe. Ich finde alles baut aufeinander auf.
Wenn man nicht aufrichtig ist, kann man sich nicht vertrauen und ohne Vertrauen kommt meines Erachtens nach auch keine richtige Liebe zustande.
Nun gibt es in der Liebe allerdings vielerlei Faktoren die es einem schwer machen glücklich zu sein. Kaum zu glauben aber wahr.^^ Meiner neusten Erfahrung nach, ist ein schwerwiegender Faktor "Die Vergangenheit". Und hier wird's kritisch, denn an dieser Stell scheiden sich die Geister. Ich vertrete die Meinung dass die eigene Vergangenheit die eigene Vergangenheit ist. Daraus darf man niemandem einen Strick drehen, denn letzten Endes hat sie uns zu dem gemacht was wir sind, zu dem Menschen in den sich der Gegenüber verliebt hat. Und "lieben" heißt jemanden auch trotz seiner Vergangenheit zu achten, zu schätzen und ihm zu vertrauen. Denn alles was vor einem war, hat mit der eigenen Beziehung im Grunde so rein gar nichts zu tun. Und wenn ein Partner sagt, dass er drüber weg ist was ihm passiert und mit sich im Reinen und seelisch vollends bereit für was neues, was richtiges ist, dann sollte der andere sich nicht immer am längst vergessenen aufhängen und Dreck aufwühlen.
Denn seien wir mal ehrlich: den anderen ständig daran zu erinnern, bringt nichts außer Streit. Und nur weil man dem anderen unterstellt dass er immer noch an der Vergangenheit oder dem Ex hängt, heißt das noch lange nichts dass es wahr ist - ganz im Gegenteil. Aber wenn man immer und immer wieder für Dinge beschuldigt wird, die man nicht getan hat und auch nicht fühlt, dann reicht es einem irgendwann. Und dann treibt man den geliebten Menschen von sich fort. Aber warum?!
Um irgendeinen Mist anzunehmen, der mit 100%ig mit der Vergangenheit zusammenhängt und überhaupt gar nichts stimmt? Um dann, hinterher, sagen zu können "Ich hab's ja gewusst!"? Ich denke das ist es keinesfalls wert.

Und vor allem: DAS hat rein GAR NICHTS mit "jemanden lieben" zu tun.
Wenn man sich liebt dann macht man folgendes
- ehrlich sein
- sich vertrauen
- miteinander reden, wenn einen etwas stört (und zwar GLEICH!)
- sich auch mal zusammennehmen
- sich auch man streiten
- um sich wieder zu vertragen
- man verzeiht sich
- man glaubt was der andere sagt
- man fragt nach den Gründen für das Benehmen und nimmst nicht gleich das schlimmste an, nur um
  dann einen Streit anzuzetteln

...und manche Sachen tut man einfach NICHT, wenn man sich liebt.
- man wühlt nicht im Dreck (der Vergangenheit)
- man unterstellt dem Partner nichts
- man lügt sich nicht an

Lieben kann vieles bedeuten. Lieben können wir auf viele Arten. Aber letztlich hat Liebe immer etwas mit Bedingungslosigkeit zu tun. Man muss manchmal etwas zurückstecken, etwas einbüßen und davor bekommst man etwas anderes zurück. Ab besten darstellen lässt sich das hier meiner Meinung nach am Beispiel von Haustieren. Ich persönlich habe einen Hund. Ich wollte eigentlich immer einen Rüden haben, vor allem als ich Single war, weil ich dann sagen konnte, dass ich einen "kleinen Freund" habe. Aber ich habe eine Hündin bekommen. Farbe war egal und Geschlecht letztendlich auch, denn wir haben uns gesucht und gefunden. Ich hab sie vom ersten Tag an in mein Herz geschlossen und ja, ich kann sagen, ich liebe meine Emma. Und auch wenn sie das selbe nicht "sagen" kann, merke ich doch jeden Tag dass ihr Herz auch ganz bedingungslos mir gehört. Sie folgt mir, sie küsst mich, sie beschützt mich (vermutlich besser als jeder Rüde das könnte^^) und sie bringt mein Herz zum Strahlen, Tag für Tag.
Emma interessiert es nicht was vor ihr war, was für Tiere ich vorher hatte und wie die so waren.Es spielt keine Rolle was ich mit denen erlebt habe oder an welchen Orten ich mit ihnen bereits war. Wir leben jeden Tag für uns. Wir leben und erleben alles neu miteinander und von daher spielt es auch keine Rolle ob eine ähnliche Erinnerung bereits existiert, denn unsere ist eine andere.

Was ich sagen will ist, dass der Same des Glücks der Augenblick ist. Und wenn man den Moment nicht genießen kann, dann kann man auch sein eigenes Glück oft nicht sehen und dann geht schneller kaputt was einem heilig, lieb und teuer ist, als man es sich jemals hätte vorstellen können.


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